Das erste Mal Lagern – die Grundausstattung

Ihr seid nun ein paar Mal auf einem Mittelalter-Markt gewesen, habt gemerkt, dass euch das Ambiente gefällt und dass ihr eure Gewandung eigentlich auch gerne länger als ein paar Stunden tragen wollen würdet. Eine Gruppe voller Gleichgesinnter habt ihr auch schon gefunden und nun bietet diese euch an, ein Wochenende mit ihnen zu Lagern. Hey, das ist perfekt – Willkommen in eurem neuen Hobby!

Was ist Lagern überhaupt?

Meine Freunde bezeichnen das Lagern immer liebevoll als „Mittelalter-Campen“ und ich denke, das trifft es ziemlich auf den Punkt. Man meldet sich für ein Wochenende in der Gruppe (dem Heerlager) auf einem Mittelalter-Markt an und darf dort seine Zelte aufschlagen. Das heißt ihr übernachtet auf dem Marktgelände in euren eigenen Mittelalterzelten, dürft kostenlos am Markt teilnehmen und stellt im Gegenzug das Lagerleben dar. Ihr könnt also mittelalterlich kochen, diverse Handarbeiten und Handwerke ausführen, oder auch Schaukampf und ähnliches zeigen. Der Besucher kann sich euer lustiges Treiben dann anschauen, eventuell Fragen stellen und der Veranstalter freut sich, hat er doch einen weiteren Attraktionspunkt. Also eine Win:Win:Win- Situation. (Keine Angst, falls ihr euch noch nicht zu sehr in die Thematik des Mittelalter-Hobbys vertieft habt – Die meisten Besucher genießen einfach das Ambiente und stellen euch keine Fragen, die nicht beantworten könnt).

Damit ihr nicht ganz unvorbereitet in die Sache reinstürtzt, möchte ich euch in diesem Post erklären, was ihr unbedingt dabei haben müsst. Die Gewandung lasse ich dabei bewusst außen vor, da die meisten von euch bereits eine besitzen und ich die Thematik Kleidung gern separat ausführen möchte.

Also lasst uns starten!

 

Das benötigt ihr:

 

ein Zelt

Fangen wir mit dem entweder günstigsten oder teuersten Punkt dieser Liste an: dem Zelt. Wenn ihr Glück habt, hat ein Lagerkollege noch einen Platz in seiner Behausung frei. Wenn nicht, kommt ihr leider nicht um die Anschaffung eines solchen drum rum.

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Die Skjoldehamn Gugel

Der perfekte Begleiter für Wind und Wetter – die Skjoldehamn Gugel

 

 

Da ist sie, die allseits beliebte Skjoldehamn Gugel. Das perfekte Kleidungsstück bei Regen, windigem Wetter oder wenn es einfach zu warm für den Mantel, aber zu kalt ohne ihn ist. Außerdem ist sie leicht zu nähen, genügsam im Stoffverbrauch und mittlerweile Standard im Reenactment. Wenn ihr euch erstmal an das Nähen von mittelalterlicher Kleidung herantasten wollt, ist dies der beste Einstieg. Doch Achtung:

Nicht alles, was vermeintlich zum Reenactment passt, ist auch zu 100% authentisch!

 

Soll heißen: Die Gugel wird oft in der Wikingerdarstellung genutzt, soll aber auf das späte 10./ frühe 11. Jahrhundert datiert sein. Also wenn man es ganz genau nimmt, ist sie nicht mehr wirklich Wiki-geeignet und für Frau schon gleich gar nicht, da die Gugel im Allgemeinen über viele Epochen eher den Männern vorbehalten war. Dies sollte euch, sofern ihr eine authentische Darstellung anstrebt, bewusst sein. Mir ist das relativ egal, da ich die authentische Darstellung vor 2 Jahren aufgegeben habe. Jeder darf entscheiden, wie er das Hobby für sich auslebt, also wenn euch die Gugel gefällt, dann los an die Nadeln! Wenn ihr euch in der auf Funden basierten Rekonstruktion wohler fühlt, dann ist das euer Weg! So, nun aber genug von A und Un-A geschwafelt, los geht’s mit der Anleitung:

 

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